Der neue Tarifvertrag zielt darauf ab, die Position der Arbeitnehmer deutlich zu verbessern. Die Hauptthemen der Verhandlungen mit dem Arbeitgeber werden eine Lohnerhöhung von mehr als 20 % sowie die Schaffung eines ständigen Arbeitnehmervertretungsorgans der beiden Gewerkschaften sein. Umfang: Der Tarifvertrag der Volkswagen AG gilt für knapp 120.000 Mitarbeiter in den Werken Wolfsburg, Braunschweig, Hannover, Salzgitter, Emden und Kassel sowie der Volkswagen Financial Services AG. Seit 2010 enthalten alle neuen Arbeitsverträge, die einerseits zwischen der Volkswagen AG und den von Tarifverträgen erfassten Führungskräften und Mitarbeitern andererseits abgeschlossen wurden, einen Verweis auf den Verhaltenskodex und die Verpflichtung zur Einhaltung. Die Integrität der Lieferanten des Volkswagen Konzerns wird im Rahmen eines Geschäftspartner-Checks auf Basis der Nachhaltigkeitsanforderungen des Volkswagen Konzerns in seinen Beziehungen zu Geschäftspartnern (Verhaltenskodex für Geschäftspartner) systematisch untersucht. Diese Anforderungen wurden 2013 überarbeitet. Der gute und stabile Tarifrahmen für Kern- und Festangestellte, der über viele Jahre in Zusammenarbeit mit der IG Metall entwickelt wurde, ist in Deutschland bahnbrechend und positioniert die Volkswagen Group Services GmbH als verlässlichen und fairen Partner für ihre Kunden. Ferner wurde eine Einigung über die Verlängerung der seit 2019 geltenden Option zur Umwandlung zusätzlicher Vergütungen aus dem Tarifvertrag in sechs Tage bezahlten Urlaub erzielt. Künftig gilt die Option für Mitarbeiter, die sich um ein Kind unter 12 Jahren kümmern. Früher lag die Obergrenze bei 10 Jahren. Im Jahr 2020 haben sich bereits 9.400 Eltern für den zusatzurlaub entschieden.
Die Konversionsoption für Eltern und Pflegende Angehörige wird ebenfalls erweitert. Die Umstellung wird nun in bis zu fünf statt in zwei Jahren möglich sein. Im Januar 2019 vereinten die beiden größten Gewerkschaften bei Volkswagen – die Gewerkschaft der Automobil- und Landmaschinenarbeiter Russlands (AFW) und die Interregionale Gewerkschaft “Workers Association” (ITUWA) – mehr als 50 Prozent der Werksbeschäftigten als Ergebnis aktiver Kampagnen, die fünf Monate dauerten. Die ITUWA hat ihre Mitgliederzahl von 865 auf 1.760 und die AFW von 420 auf 883 Mitglieder erhöht. Nach russischem Recht haben Gewerkschaften, die mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer abdecken, das Recht, Tarifverhandlungen einzuleiten. “Die Mitarbeiter von Volkswagen haben auch 2019 eine starke Teamleistung gezeigt”, sagt Diess.